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Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Ob bei Neubauten oder bei Heizungssanierungen, die Wärmepumpe kommt immer häufiger zum Einsatz, wenn es um die Wahl einer umweltfreundlichen Heizungsanlage geht. Mit Stand 2020 sind in Österreich mehr als 300.000 Wärmepumpen in Betrieb genommen worden und sorgen für wohlige Wärme im eigenen Zuhause. Wenn man bedenkt, welche Vorteile eine Wärmepumpe bietet, ist dies nicht verwunderlich: Sie nutzt kostenlose und jederzeit verfügbare Umgebungswärme aus der Luft, dem Wasser oder aus dem Erdreich und verbraucht dabei vergleichsweise nur geringe Mengen an elektrischem Strom. Wie hoch die Kosten einer Wärmepumpe tatsächlich sind, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Was beeinflusst den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Grundsätzlich beeinflussen mehrere Aspekte den Stromverbrauch einer Wärmepumpe. Dazu zählen unter anderem nachfolgende Punkte, wobei diese Aufzählung keine Garantie auf Vollständigkeit aufweist:

Vorlauftemperatur

Je nachdem ob Sie eine Fußbodenheizung oder Radiatoren verwenden, unterscheidet sich die erforderliche Vorlauftemperatur. Dabei können Sie sich eine Fausregel merken: Je höher die Vorlauftemperatur, desto höher der Energiebedarf.

Beheizte Fläche

Neben der Vorlauftemperatur spielt natürlich auch die Fläche, die beheizt werden soll, eine wichtige Rolle. Je größer die zu beheizende Fläche in m2 ist, umso mehr Heizenergie wird verbraucht.

Dämmung und Isolierung

Je besser das Gebäude gedämmt ist und die Fenster isoliert sind, umso energieeffizienter kann die Heizung arbeiten.

Anzahl Personen

Auch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen spielt für den Energieaufwand fürs Heizen eine wesentliche Rolle (Wärme- und Warmwasserbedarf).

Hydraulischer Abgleich

Die korrekte Einstellung der Durchflussmenge an Heizwasser in den zu beheizenden Räumen, kann den Energieverbrauch pro m² beeinflussen.

Planung

Wenn ein Heizsystem überdimensioniert ist, kann dies dazu führen, dass mehr Energie pro Jahr verbraucht wird, als tatsächlich notwendig wäre.

Warmwassertemperatur

Wird die Heizung auch für die Aufbereitung des Warmwassers verwendet, spielt auch die Warmwassertemperatur eine wichtige Rolle.

Individuelles Wärmeempfinden

Natürlich hat auch das individuelle Wärmeempfinden einen Einfluss auf den Energieverbrauch – Je höher die gewünschte Raumtemperatur ist, desto mehr Strom wird pro Tag verbraucht.

Wie lässt sich der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ermitteln?

Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu ermitteln, legen Hersteller einen sogenannten COP und/oder einen SCOP-Wert fest, welche unter vorgegebenen Testbedingungen im Labor ermittelt wird. Diese Werte vergleichen die Wärmeerzeugung der Wärmepumpe mit dem benötigten elektrischen Strom. Dadurch können Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Heizgerätes getroffen werden und machen Sie in Hinsicht auf Hersteller, Typen und Modellen vergleichbar. Neben den beiden erwähnten Werten gibt es auch noch die Jahresarbeitszahl, welche deutlich aussagekräftiger für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe ist. Im Gegensatz zu dem COP und dem SCOP ist die Jahresarbeitszahl jedoch keine Momentaufnahme im Labor, sondern beruht auf tatsächlichen Messwerten, welche über ein ganzes Jahr gesammelt werden. Sie misst das Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) zu erzeugter Energie (abgegebener Wärme) pro Jahr. Dies bedeutet aber wiederum, dass die Jahresarbeitszahl erst ein Jahr nach der Inbetriebnahme der Wärmepumpe ermittelt werden kann.

Hier ein Beispiel: Bei einer Wärmepumpe mit 12 kWh Leistung werden 3 kWh Strom eingesetzt und 9 kWh Umweltwärme gewonnen. Wenn Sie nun die Gesamtleistung von 12 kWh durch den eingesetzten Strom (in unserem Fall 3 kWh) teilt, ergibt das 4 – das ist die Jahresarbeitszahl.

Welcher Wärmepumpen-Typ brauch wieviel Strom?

Mit der Wärmepumpe als zentrales Heizsystem kann man je nach Bedarf saisonal für angenehme Wärme sorgen aber auch das ganze Jahr über genügend Warmwasser produzieren. Da es verschiedene Wärmepumpentechnologien gibt, sollte man bei der Wahl der Wärmepumpenart auch die Energiekosten berücksichtigen:

Luft-/Wasser-Wärmepumpe

Die Luft-/Wasser-Wärmepumpe wird sehr stark von der Umgebungsluft und den saisonalen Temperaturschwankungen beeinflusst. Je kälter die Außentemperaturen sind, umso höher ist der Stromverbrauch. Die Luft-/Wasser-Wärmepumpe hat jedoch den Vorteil, dass sie besonders einfach und kostengünstig zu installieren ist.

Sole-/Wasser-Wärmepumpe

Die Sole-/Wasser-Wärmepumpe nutzt die thermische Energie des Erdreichs. Da die Temperatur der Erdwärme deutlich weniger schwankt, ist der Strombedarf dieses Heizungstyps eher gleichbleibend und fällt zudem etwas geringer aus. Dafür ist die Sole-/Wasser-Wärmepumpe deutlich kostspieliger bei der Anschaffung und Installation (z.B. ist eine Tiefenbohrung erforderlich).

Wasser-/Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-/Wasser-Wärmepumpe weist unter all den drei Varianten den günstigsten Energieeffizienzwert auf. Aber auch bei der Wasser-/Wasser-Wärmepumpe sind die Investitionskosten hoch und es muss zudem behördlich geklärt werden, ob eine Nutzung des Grundwassers möglich ist.

Auf Grund der unterschiedlichen Strompreise in Österreich, ist eine exakte Kalkulation, beziehungsweise eine Schätzung der Stromkosten pro Jahr pro m² nicht pauschal möglich.

Wie kann ich meine Wärmepumpe noch ökologischer und wirtschaftlicher betreiben?

Wie auch bei anderen Heizarten muss man auch bei der Wärmepumpe einige Dinge beachten, wenn man ökologisch und nachhaltig heizen möchte. Dabei spielt die persönliche Wohlfühltemperatur eine essenzielle Rolle. Senkt man beispielsweise die Raumtemperatur um 1°C kann dies zu einer Reduktion des Energiebedarfs um mehr als 5% pro Jahr führen. Außerdem ist eine regelmäßige Überprüfung Ihrer Heizungsanlage sinnvoll.

Des Weiteren können folgende Punkte zu einem noch wirtschaftlicheren Betrieb der Wärmepumpe führen:

  • Warmwassertemperatur: Reduzieren Sie die Temperatur Ihres Warmwassers auf 50 bis 55 °C. Erwärmen Sie das Wasser in Ihrem Warmwasserspeicher aber einmal pro Woche auf mind. 60 °C Grad, um einen Legionellenschutz sicherzustellen.
  • Optimierung der Gebäudehülle: Überprüfen Sie, ob eine umfangreiche Sanierung Ihrer Außenmauern sowie Fenster und Türen notwendig ist.
  • Sinnvoll kombinieren: Kombinieren Sie Ihr Heizsystem mit anderen modernen Technologien: Mit einer Photovoltaik-Anlage produzieren Sie Ihren eigenen, kostenlosen Strom. Gleichzeitig kann mit einer Solaranlage das benötigte Brauchwasser mit kostenloser Sonnenenergie erwärmt werden.

Wie teuer ist eine Wärmepumpe generell?

Vergleicht man eine Wärmepumpe mit einer Öl- oder Gasheizung, ist diese in der Anschaffung deutlich teurer. Betrachtet man aber die Gesamtkosten, also auch die Betriebs- und Brennstoffkosten, ist eine Wärmepumpe kosteneffizienter. Erfahren sie hier, wie hoch die Anschaffungskosten der unterschiedlichen Wärmepumpenarten sind und mit welchen weiteren Kosten Sie in Bezug auf eine Wärmepumpe rechnen müssen.

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